»Das Leben geht oft seltsame Wege. Oft glaubt man etwas
erreicht zu haben und es stellt sich heraus, es war nur eine Etappe.«
Heute ist nicht viel los im Büro und
ich beschließe die Zeit zu nutzen um mich ein bisschen mit meiner kleinen Pilgerreise
zu beschäftigen.
Damit ich etwas genauer planen kann,
nehme ich mir mal die Etappen vor. Ich bin kein großer Vorplaner, das heißt,
lieber würde ich mich einfach so treiben lassen auf dem Weg; sehen wie weit
meine Füße mich tragen und wo ich dann ‚lande‘. Das ist für mich die schönste
Art zu pilgern. Doch da ich zum einen nur begrenzt Zeit habe und nur einen Teil
alleine laufe, und zum anderen wir dann für ein paar Tage mit Hund unterwegs
sind, bleibt es mir nicht ganz erspart.
So studiere ich nun also die
Abschnitte, errechne mir grob, wo ich loslaufen könnte, um dann in der zweiten
Woche Klaus und Clyde zu treffen.
Mit Hund ist es mit den
Übernachtungen auch nicht ganz so einfach – nicht überall sind Fellnasen
erwünscht. Wobei Clyde ja zum Glück relativ klein und niedlich ist, das
versöhnt viele Menschen schnell, dennoch muss ich vorher nachfragen.
Ich stelle fest, die Planung regt die
Vorfreude an und wieder mal denke ich: ich würde am liebsten morgen loslaufen.
Ich bin mal gespannt, wie sich das dann auf meinen Weg auswirken wird – bei
meiner letzten Pilgerreise bin ich ja wirklich eher so draus losgelaufen …
Wobei ich auch zugebe, ich bin ein
wenig ungehalten. Umständehalber musste ich meine ursprüngliche Planung ca. 3
Wochen unterwegs zu sein, nochmal ändern. Somit bin ich insgesamt nur 14 Tage
unterwegs. ‚So kurz‘ … geht mir da durch den Kopf. Aber sollte ich nicht dankbar
sein, dass ich es in diesem Jahr überhaupt verwirklichen kann? Ich denke an
einen Satz, den ich mal gelesen habe: ‚Ein
schönes Leben kann nur haben, wer aufhört, sich ein besseres zu wünschen.‘
… Gleiches gilt sicher auch hier. Ich denke, ich sollte das Leben so genießen,
wie es eben ist, statt immerfort nach dem zu streben, was im Moment einfach
nicht machbar ist. Das Verlangen nach allen möglichen Dingen - geschickt
genährt von denen, die es herstellen oder vertreiben - ist ein Virus, das den
Geist der Zufriedenheit aushöhlt. Kein Mann verdient je genug, keine Frau ist
schön genug, kein Kleidungsstück neu genug, keine Wohnung repräsentativ genug
eingerichtet, kein Essen raffiniert genug. Es gibt einen Punkt, wo die einzige
Rettung darin besteht, dass man von der Rolltreppe abspringt und sich sagt:
”Schluss! Was ich habe reicht. Es ist an mir, etwas daraus zu machen.” – und
das werde ich auf meiner Pilgerreise auch tun …
Also Etappenplanung … nachdem ich ein
wenig daran herumgefeilt habe, bin ich zufrieden. Ich werde in Markt
Heidenheim, Bayern, loslaufen. Die ersten 6 Tage bin ich dann alleine
unterwegs. In Ulm (bzw. Laupheim) treffe ich mich dann mit Klaus und Clyde und
wir werden die restlichen 6 – 7 Tage zusammen an den Bodensee laufen. Der Camino kommt näher …
25.7. Nürnberg
26.7. Anreise Markt Heidenheim - Oettingen
27.7. Oettingen - Nördlingen
28.7. Nördlingen - Neresheim
29.7. Neresheim – Giengen
30.7. Giengen - Nerenstetten
31.7. Nerenstetten
- Ulm (Laupheim)
1.8. Ulm -
Oberdischingen
2.8. Oberdischingen
- Äpfingen
3.8. Äpfingen -
Muttensweiler
4.8. Muttensweiler
- Bad Waldsee
5.8. Bad Waldsee -
Weingarten
6.8. Weingarten -
Ettenkirch
7.8. Ettenkirch -
Markdorf
8.8. Markdorf -
Meersburg
9.8. Konstanz
& Rückreise
Jetzt muss ich noch die Übernachtungen klären,
denn vor allem in der zweiten Woche, mit Hund, wird es nicht ganz einfach. Nun,
für die Strecke Ulm – Bodensee hat mir Pilgerbruder Heribert schon ein paar
Tipps gegeben und ansonsten ‚forsche‘ ich einfach noch ein bisschen weiter. Irgendwo
werden wir schon unterkommen … Vielleicht hat ja auch noch jemand einen Tipp??
Fortsetzung
folgt …
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