»Throw
a loaf of bread and a pound of tea in an old sack and jump over the back
fence.« (John Muir on expedition planning)
Noch sind wir mit dem zusammentragen
der Ausrüstung nicht ganz fertig. Eines der wichtigsten Dinge fehlt noch: der
Rucksack. Oder ist der doch nicht so wichtig? John Muir, seines Zeichens Naturwissenschaftler, Entdecker, Schriftsteller,
Erfinder, Ingenieur, Geologe und vor
allem Abenteurer, meint es reicht ein Laib Brot und ein Pfund Tee in einen
alten Sack zu werfen und los. Nun, zu den Zeiten, als er unter anderem den
Yosemite Park erwanderte, war es vielleicht so und genau genommen ist das nicht
verkehrt. Verzicht ist das Stichwort. Doch ich gebe zu, ich bin ein verwöhnter
Zivilisationsmensch und mag auf gewisse Annehmlichkeiten nicht verzichten. Und
so wird es ein ‚alter Sack‘ wohl nicht ganz tun.
Andererseits möchte ich auch nicht zu
viel mitnehmen. Ich weiß, die Faustregel lautet für viele 1/10 des
Körpergewichts – aber da stimme ich nicht ganz überein. Ja, man sollte durchaus
an Gewicht sparen und weniger ist mehr. Und z.B. durch die moderne
Funktionskleidung und Ausrüstung, ist das auch relativ leicht – im wahrsten
Sinne des Wortes. Dennoch denke ich, hat jeder sein eigenes ‚Wohlfühlgewicht‘,
das nicht unbedingt in Kilos zu messen ist. Dies beinhaltet dann auch Dinge,
die andere für überflüssig halten mögen, aber für einen selbst einfach wichtig
sind. Ich habe auf meiner letzten Pilgerreise auch vieles am Anfang dabei
gehabt, dass ich später nach Hause geschickt habe (vor allem die Wintersachen,
die ich dann später auf der Reise wegen des wärmer werdenden Wetters nicht mehr
benötigte). Genauso habe ich aber auch Pilger kennengelernt, die auf
‚Minimalgepäck‘ los sind und dann das eine oder andere nachkaufen mussten (was
dann unterwegs nicht unbedingt billiger wird).
Nun, diesmal bemühe ich mich um einen
Mittelweg. Sicher ist, ich möchte nicht meinen ca. fünf Jahre alten Rucksack
nehmen. Der ist erstens sehr groß (55 + 10), was dazu verleitet, viel zu viel
einzupacken; und zweitens ist er alleine schon ziemlich schwer.
So lese ich also in FB-Gruppen und
Foren, welcher Rucksack benutzt wird. Und ich google ein wenig Testberichte
durch etc. Klar ist, nicht größer als 38 + 10. Das muss reichen.
Aber ich bin ja eher so ein ‚hands
on‘-Typ. Soll heißen, ich mag Dinge immer erstmal live sehen, anfassen, testen,
bevor ich sie kaufe. Und so machen wir uns mal wieder auf, Outdoor-Läden zu
stürmen. Wie gesagt, ich habe mich vorher schon ein wenig schlau gemacht und
ein paar Meinungen zu verschiedenen Rucksäcken gelesen. Ausgeguckt hatte ich
mir einen Damenrucksack von Deuter.
Der Verkäufer nun, fragt erstmal
wofür wir den Rucksack brauchen, was wie wo und schaut meinen Rücken etwas
genauer an. Dann greift er zielsicher … nicht zu Deuter, sondern Osprey. Genau
genommen der Osprey Kestrel 38 (der als s/m eigentlich nur ein 36l ist). Er
erklärt, dass dieser von der Größe vollkommen ausreichend ist, gut am Rücken
anliegt und gewichtsmäßig sehr leicht daher kommt. Und tatsächlich. Ich setze
den Rucksack auf und habe das Gefühl, er ist wie für meinen Rücken geschaffen.
Wow.
Klaus kann sich noch nicht gleich
entscheiden, obwohl er auch zugibt, dass der Osprey einige Vorteile hat. Aber
er ist ziemlicher Vaude Fan und möchte nochmal einen Rucksack dieser Marke
anschauen …
Eine Woche später stehen wir wieder
im Globetrotter in Bernhausen bei den Rucksäcken. Ich habe meine Entscheidung
getroffen (ich bin da recht schnell … treffe eine Entscheidung, zerschlage die
Alternativen und lebe mit den Folgen). Klaus ziert sich noch ein wenig, aber
letztlich entscheidet er sich auch für eben den Osprey Kestrel 38.
Na dann, kann das Packen ja jetzt
losgehen …
Fortsetzung
folgt …
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