» Besser schlecht fahren als stolz laufen.« (Sprichwort)
Man – das heißt in meinem Fall ‚Frau‘
– lernt ja nie aus. Und ich finde inzwischen auch, ich muss nicht alle
Erfahrungen selbst als Erste machen, sondern kann mir durchaus etwas bei
anderen abgucken. In diesem Falle lese ich sehr aufmerksam die Beiträge in der
Facebook-Gruppe ‚Jakobsweg mit Hund‘. Klar mache ich mir Gedanken, ob mein
Clyde die Strecke schaffen kann, bzw. wieviel Kilometer pro Tag ihm zuzumuten
sind. Was gibt es zu beachten, wenn man mit Hund unterwegs ist … manches weiß
ich natürlich, da ich schon viel mit Clyde gereist bin. Er tut dies gerne und
ist so gesehen ein richtiger Reisehund. Aber bisher waren wir eben immer im
Auto unterwegs und da kann man, was Futter und sonstigen Bedarf angeht, doch
recht großzügig sein.
Zudem ist er nicht mehr der Jüngste,
zwar noch topfit mit seinen 12 Jahren (und er denkt auch immer noch er ist ein
Welpe), aber er hat durchaus Tage, an denen er einfach keine Lust zum Laufen hat.
Wenn das unterwegs passiert, wäre es wirklich unschön (er kann da ziemlich stur
stehenbleiben). Tragen ist keine Option, denn obwohl er nur 7,5 kg wiegt,
wiegen die nach kurzer Zeit ziemlich schwer.
Die Alternative ‚Abbruch‘ möchte
ich gar nicht gerne bedenken und so suche ich nach anderen Möglichkeiten. Ich
finde sie in Form eines ‚Hundewagen‘ (ich las darüber in einem Beitrag in
erwähnter Gruppe). Okay, ich wusste schon, dass es Fahrradanhänger für Hunde
gibt, aber ‚Buggies‘? - Ganz davon abgesehen, wird Clyde darin überhaupt sitzen
bleiben?
Google hilft und ich werde fündig.
Das Angebot ist gar nicht so klein und ich stehe bald vor der Entscheidung,
welchen der Wagen ich für Clyde bestellen soll. Letztlich fällt die Wahl auf
einen Fahrradanhänger, den man mit ein paar einfachen Handgriffen zum ‚Jogger‘
umbauen kann. Praktisch zwei Fliegen mit einer Klappe ...
Bestellt und schon drei Tage später
geliefert. Toll! Gespannt öffne ich den Karton und packe die Teile aus. Die
Räder, der Handgriff und ein paar Kleinigkeiten müssen noch montiert werden.
Ein Klacks, denn zum Glück habe ich keine zwei linke Hände und außerdem hatte
ich in handwerklichen Dingen einen guten Lehrer. So dauert es auch nur eine
knappe Stunde und das gute Stück ist ‚reisefertig‘.
Clyde ist schon während der Montage
immer wieder neugierig angekommen und hat sein neues Vehikel begutachtet. Als
alles fertig ist, springt er dann auch freiwillig rein und bleibt demonstrativ
sitzen: Jetzt schieb mich auch. ... Als ich das dann beim anschließenden
Probespaziergang tue, ist er zunächst etwas unsicher, aber findet schon bald
raus, wie bequem es ist. Er kann nach allen Seiten rausschauen und sitzt dabei
bequem, kommt vorwärts und ist auch irgendwie geschützt. Na das war ein
erfolgreicher Test!
Ich hoffe ja nur, dass er nun nicht
denkt, dass ich ihn immer schieben werde …
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